Kantorei
Nach Wikipedia versteht man unter einer "Kantorei" eine unter der Leitung eines Kantors stehende Musikgemeinschaft, eine Singgemeinschaft, welche in der Regel für die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten mitverantwortlich ist. Die schlichtsche 'virtuelle' Kantorei will die 'historische' Kantorei um profanes Liedgut erweitern!
Im 'Maner-Gsang' des LIEDER-Projekts könnte die Besetzung dieser Kantorei durchaus überörtlich aus dem Schlichtland erfolgreich sein. Wichtig ist dem Schlichtverein auch, dass - siehe BLOG-Eintrag - hierdurch neue Sängerkreise angesprochen werden, aber selbstverständlich können sich auch traditionelle Männergesangsvereine angesprochen fühlen. Auf diese Weise könnte der 'Maner-Gsang' wieder ins Blick- und Hörfeld der Gesellschaft gelangen.
Nur: Hat eine allein dem sakralen Singen verpflichtete Kantorei in diesen säkularen Zeiten noch eine Chance? In Pfarrverbänden, etwa im Schlichtland? Eine wesentliche Voraussetzung für die Wiederbelebung dieser Singgemeinschaften ist sicher, dass die parochi loci die Apsis mit Kantoren überhaupt teilen wollen. Denn wie obiges Bild vermuten lässt, singen Mitglieder einer Kantorei vor dem Kirchenvolk, sozusagen coram publico. Dass Cantores vor Publikum singen ist im profanen Bereich ja selbsverständlich.
Und wann singen sie? Sicher nicht in jedem Gottesdienst, aber bestimmt an Hochfesten, am Patrozinium, aktuell vielleicht in mehreren Pfarreien des Dekanats Straubing-Bogen in der Ostermorgenmesse .... Profan dann bei Vereinsfesten, nur so zum Spaß, bei Konzerten ...
Und wer singt? Die Kantorei könnte durchaus aus einer größeren Anzahl junger und älterer Männer bestehen, welche an christlicher abendländischer Tradtion, überliefertem Volkslied, aber auch Roc und Pop, Interesse haben. Je zwei oder drei leisten mit sakralem Liedgut in ihrer Pfarrei 'Dienst'.
Und was singen singen sie da? Zuallererst sind sie mal Vorsänger, welche auch beim 'normalen' Kirchenlied des Gotteslobes den Gemeindegesang mit ihrer Stimme anführen. Anführen mit klarer Diktion, guter Intonation, in zuverlässiger rythmischer Abstimmung mit der Orgel. Im profanen Bereich unterstützen einzelne vielleicht sogar die noch existierenden Männerchöre des Schlichtlandes.
Die Literatur für den profanen Bereich muss ganz bestimmt sehr sorgfältig ausgewählt werden, vielleicht auch aus Josef Menzls Jubiläumsliederbuch ....
Das Schwierigste zum Schluss: Wie bekommt man Sänger für die Kantorei?