Wunder gibt es immer wieder - zum Beispiel in Haunkenzell
Gibt es Wunder? Natürlich, wenn der heilige St. Martin seinen Mantel mit einem Bettler teilt - hundertfach erzählt in diesen Tagen bei den Martinsumzügen, oder beim Patrozinium des Heiligen in Haunkenzell an dem wunderbaren Herbst-Sonntag. Oder, zumindest was Wunderbares, wenn sich dem Joseph-Schlicht-Projektchor Mitglieder des Kirchenchores Haunkenzell und der Klangfalken aus Falkenfels hinzugesellen und in großer Besetzung mit Soli, gemischtem Chor und Konzertakkordeon die Messe brève No 7 'aux chapelles' im sonntäglichen Festgottesdienst zum Patrozinium der Rokoko-Kirche in Haunkenzell zelebrieren! Wenn dann nach der Messe - gehalten von Ruhestandspfarrer Siegfried Hanauer - und dann - nach freundlicher Begrüßung durch Organist und PGR-Sprecher Armin Kersacher und höchst sachkundiger Kirchenführung durch Karl Kienberger - im Landgasthof Silbersterne der auf Schloss Haunkenzell im Jahre 1783 geborene Johann Nepomuk Frhr. von Poißl schon fast persönlich auftritt. Persönlich dadurch auftritt, indem Karl Kienberger die Poißls vorstellt und der Vorsitzende Kulturfördervereins Joseph Schlicht Poißls handschriftliche Partitur einer seiner zahlreichen Opern - "Die Prinzessin von Provence" - in einer Powerpoint-Präsentation dem interessierten Publikum vorführt. Und sogar mit dem glänzend aufgelegten Projektchor zum Klingen bringt.
Aber was war das wirklich wunderbare dieser Veranstaltung? Dass sich in diesen für Laienchöre nicht ganz einfachen Zeiten drei Chöre im Joseph-Schlicht-Projektchor zusammenfinden, dass Gounods Missa förmlich inszeniert wird mit zahlreichen Solostellen, packenden Tempowechseln und durchs Akkordeon hervorragend unterstützer Dynamik! Schließlich, dass sogar der Wunsch aus der Schar der Mitwirkenden nach öfteren gemeinsamen Auftritt geäußert worden ist. Vielleicht war dieser Ausflug ins sonnige Haunkenzell mit abschließendem Spaziergang zum Schloss - wiederum geführt von Karl Kienberger - sogar ein erster deutlicher Fingerzeig, wie im LIEDER-Projekt des Kulturfördervereins "am Brunnen - alternatives, innovatives und nachhaltiges Laienchorsingen" das "SoS - Save our Singing" gelingen könnte.
Als bewegendes Beispiel aus der Messe brève das Agnus Dei als Handy-Mitschnitt mit beeindruckendem DA PACEM: